Machtungleichgewicht und seine Auswirkungen auf die Mediation

Machtungleichgewicht und seine Auswirkungen auf den Verlauf der Mediation

Einleitung

Gleichgewicht und Freiwilligkeit

Zweifellos ist Mediation eine der nachhaltigen Varianten eine konsensorientierte Vereinbarung zu finden, wenn… ja, wenn alle Beteiligten ähnlich starkes Interesse an einer Lösung haben, sich freiwillig auf den Mediationsprozess eingelassen haben und (zumindest annähernd) ein Gleichgewicht bezüglich der Machtposition der Medianden herrscht. Dieses Machtgleichgewicht kann sich auf eine Vielzahl von Faktoren beziehen, welche sowohl vor, während als auch möglicherweise nach der Mediation greifen können.
Um eine Vorstellung der Vielfältigkeit der Thematik „Macht“ zu geben, seien im Rahmen dieses Essays einige Aspekte aus der Praxis der Mediation exemplarisch erwähnt.

Macht in Beziehungen

Welche Arten von Macht gibt es im zwischenmenschlichen Bereich?
Einmal davon abgesehen, dass eine jede Form von Beziehung einen gewissen zwischenmenschlichen Faktor einschließt, bietet der Bereich der amourösen Beziehung zwischen zwei Menschen wohl den anschaulichsten Hintergrund für diverse Machtungleichgewichte.

 

Emotional

Hat sich A unsterblich in B verliebt, wobei sich B zwar sehr geschmeichelt fühlt, dieses Gefühl aber nicht im gleichen Ausmaß erwidert. Dennoch lässt sich B auf die Beziehung ein, was zu einer Schieflage der Bedürfnisse führt, nachdem sich A in vielen Aspekten nicht angenommen fühlt und permanent auf ein stärkeres persönliches Commitment seitens B hofft. Eine solche Beziehung führt mittelfristig in den Konflikt, da sich Erwartungen und Bedürfnisse von A nicht mit den Möglichkeiten von B erfüllen lassen. Kommt es in weiterer Folge zu einer Trennung, so ist B mit großer Wahrscheinlichkeit schon weiter im Trennungsprozess und benötigt auch weniger Trauerarbeit bzw. Verabschiedungsrituale als A. Somit aber hat B in der Mediation auch einen leichteren Stand, weil er/sie sich primär auf die Sachthemen konzentrieren kann, während sich A diesen Themen erst nach Aufarbeitung der gefühlsbetonten Beziehungsaspekte widmen kann. Andersfalls lassen Aussagen wie „ich unterschreib Dir eh alles, wenn das nur schnell vorbei ist“ oder „mir ist doch eh alles wurscht“ tief ins Gefühlsleben blicken.

 

Wirtschaftlich

Das (liebe?) Geld spielt in vielen Beziehungen eine große Rolle. Sofern nicht beide Partner gleichermaßen Vermögen in die Beziehung eingebracht haben, beide gleich verdienen und auch die gemeinsamen Lebenshaltungskosten 50:50 aufgeteilt sind, ergibt sich schon mehr oder weniger automatisch ein Ungleichgewicht, wobei dieses per se noch überhaupt kein Problem bedeuten muss. Freilich kann eine Beziehung, in welcher beispielsweise der Mann den Vermögensstamm in die Beziehung einbringt, sich daraufhin im Rahmen einer selbständigen freiberuflichen Tätigkeit um seinen Teil der Wirtschaftsgemeinschaft kümmert, während die Frau einer Fixanstellung nachgeht und die finanzielle Regelmäßigkeit der Einkommen sichert, zweifellos bestens funktionieren. Auch der Begriff der „Hausfrauenehe“ ist nicht primär aus dem Scheidungsrecht bekannt, sondern vielmehr eine legitime und probate Gestaltungsvariante der ehelichen Gemeinschaft. Schließlich ist die Ehe als „Vertrag sui generis[1] jeder persönlichen Ausgestaltung im Rahmen weiter rechtlicher Grenzen zugänglich. Insbesondere im Rahmen der Wirtschaftsgemeinschaft.

Doch kann die arbeitsteilige Ehe, in welcher ein Ehepartner (A) sich primär um den Gelderwerb kümmert, während der sich der andere (B) um den heimatlichen Haushalt sorgt, Besorgungen erledigt und eben dem Verdiener den Rücken freihält dann für B zum Problem werden, wenn sie sich einem Ende zuneigt.

In diesem Fall zeigt sich das Problem des haushaltsführenden Partners B dahingehend, dass er finanziell auch weiterhin auf die Leistungen des zukünftigen Ex-Partners angewiesen zu sein scheint, während dieser den Wert der Haushaltsarbeit manchmal gering schätzt. …………………..

Vollständiger Text in  „Mediation ist Do it Yourself“

Die partnerschaftliche Ehe

Als Wegbereiter für eine dennoch zielführende Mediation hat sich der folgende Ansatz erwiesen: Vorerst muss auf das partnerschaftliche Wesen einer Beziehung bzw. einer Ehe hingewiesen werden, welche auf dem gemeinsamen Konsens der Lebensführung beruht. Nie hätte der berufstätige Partner seine Karriere entsprechend vorantreiben können, wenn der andere ihm nicht den Rücken freigehalten hätte, indem er die Organisation des Haushaltes, sozusagen des heimatlichen Backoffice, übernommen hatte.
Andererseits kann auch der manchmal aufkommende Vorwurf „Du warst ja nie zuhause“ dahingehend kanalisiert werden, dass zwar sehr wohl der Wunsch nach der Gegenwart des Partners durchaus groß war,  jedoch auch die Wertschätzung für die hinter dem Lebensstil stehende Finanzierung vorhanden ist.

 

Gewalt

Körperliche Gewalt

Gewalt, hier auf die körperliche Form, die physische Gewalt reduziert, wird in so mancher Mediation als zentrale Motivation eine Beziehung zu beenden angeführt. So einfach es auch auf den ersten Blick scheint hier die Verantwortlichkeit zwischen Täter und Opfer zu verteilen, so kompliziert kann die Aufarbeitung wie auch die Folge einer solchen Tätlichkeit werden.

Exkurs: Um das Dilemma der Gewaltthematik begreifen zu können, ist es keinesfalls nötig Mediator zu sein, nicht einmal, einen zu kennen. Dennoch, nachdem dieses Buch sich um  Sichtweisen zum Thema Mediation dreht, sei in Folge besonderer Fokus auf die Sichtweise des Mediators gelegt:

Bedenkt man, dass gerade die Tätigkeit in der Familienmediation ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen und Selbstreflexion voraussetzt, so kann angenommen werden, dass sich der/die MediatorIn bereits auch schon im Rahmen der Ausbildung, spätestens aber im Rahmen der Weiterbildung einmal mit dem höchstpersönlichen Zugang zum Thema Gewalt auseinandergesetzt hat.

Somit gibt es bereits einen höchstpersönlichen Aspekt, welcher in der unmittelbaren Beschäftigung mit dem Thema angesprochen wird. In der Regel wird körperliche Gewalt in diesem Kontext (so auch grundsätzlich von Ihrem Autor) als nicht akzeptables und auch nicht probates Mittel der Konfliktbeilegung gesehen, was auch zu einer stillschweigenden moralischen Stellungnahme gegenüber jenem Medianden führt, der die gewalttätige Handlung gesetzt hat.

Sich dieser Thematik bewusst zu sein ist ein zentrales Thema für den Mediator, um dem Auftrag der Allparteilichkeit nachkommen zu können. Ignoriert man die persönliche Wertehaltung vordergründig, so können sich im Unterbewusstsein Gefühle aufstauen, welche den Mediationsprozess behindern. Können diese Werthaltungen aber im Rahmen einer Inter- oder Supervision offen angesprochen werden, so ermöglicht dies dem Mediator, den Medianden und vor allem allfällig von der Trennung mitbetroffenen Kindern eine Mediationsvereinbarung lege artis, welche den Weg in eine konfliktfreie Zukunft zu ebnen imstande ist. Eine Mediationsvereinbarung, welche offenkundige Probleme unter den Tisch zu kehren versucht, verschiebt hingegen die nicht aufgearbeiteten Themen in die Zukunft und lässt sie so zum Samenkorn für unkrautgleich wuchernde Schwierigkeiten werden.

Nachhaltige Vereinbarungen

Eine nachhaltige Lösung, und darum geht es in einer Mediation, schließlich setzt voraus, dass die Vorfälle der Vergangenheit nicht in die Zukunft hineinfunken, sondern im besten Fall vor oder parallel zur Mediation allenfalls therapeutisch aufgearbeitet wurden. Weder der Täter noch das Opfer sollen die Scheidungsvereinbarung unter dem Eindruck der Gewalteinwirkung unterfertigen, sondern viel eher dadurch einen Schlussstrich unter die Beziehung als solche setzen.

Dass die furchteinflößende Wirkung der Erinnerung an einen kürzlich zurück liegenden gewalttätigen Übergriff eine gleichberechtigte Scheidungsmediation ungemein erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht, kann sich der geneigte Leser unschwer vorstellen. Darüber hinaus kann, wie zuvor erwähnt, auch seitens der MediatorInnen ein Problem entstehen, sollten diese aufgrund des gewalttätigen Verhaltens eine Antipathie gegen den Täter entwickeln.

Beispielsfall

Diametral dazu entwickelte sich der folgende Beispielfall[2]:
……………………..

Vollständiger Text in  „Mediation ist Do it Yourself“

Conclusio

Im Endeffekt galt es aus diesem Fall zu lernen: Nicht primär die Taten der Vergangenheit sind in der Mediation relevant, sondern viel eher ihre Auswirkungen auf die Mediation bzw. die darin zu erzielende Vereinbarung.

Verantwortung versus Machtmissbrauch

Jedoch ist freilich auch nicht jede Form von Macht gleichbedeutend mit deren Missbrauch. Was ja schon der Begriff des „Macht-Missbrauches“ impliziert. Nimmt man nicht an, dass hier ein Pleonasmus kreiert wurde.

Macht an sich bedeutet Verantwortung. Beispielsweise die Verantwortung der Eltern im Rahmen der Obsorge oder die Verantwortung des Lenkers über das Leben der Mitfahrer oder eben auch die Verantwortung des Hauptverdieners in der Beziehung dafür, dass die Kreditrate oder die Miete monatlich gezahlt werden kann.

Wird jedoch die Macht an sich zum Selbstzweck, so entfremdet sie sich vom eigentlichen Sinn. Ebenso wie das gefüllte Konto an sich kein Zweck ist, sondern nur die Existenz der Familie absichern sollte, ist auch die nicht gelebte, sondern nur konzentrierte Verantwortung eine Pervertierung der eigentlichen Aufgabe.

Die Macht des vordergründig Schwächeren

Doch kann freilich das Pendel auch in die entgegengesetzte Richtung ausschlagen, sobald sich der vordergründig schwächere Partner dieser Ungerechtigkeit gewahr wird. Kommt es beispielsweise in einer patriarchalisch geprägten Familie, in welcher der Mann als gutsituierter Alleinverdiener über sämtliche Anschaffungen der Familie bestimmen möchte zu einer Diskussion, in welcher die Frau ihre Verantwortung den Kindern gegenüber gemäß für diese einsetzt, so schwingt in einem allfällig folgenden Konflikt sehr wohl auch die empfundene Ungerechtigkeit mit und erschwert die Lösungsfindung.

So führt einerseits die subjektiv empfundene Macht des Alleinverdieners manchmal dazu, dass der sich einer ergebnisoffenen Auseinandersetzung hinsichtlich einer wichtigen Frage mit diktatorisch anmutenden Feststellungen zu entziehen sucht, ebenso wie auch die gleichfalls subjektiv empfundene Ohnmacht des haushaltsführenden Ehegatten ………………………………

Vollständiger Text in  „Mediation ist Do it Yourself“

 

Lösungsansätze

Ungeachtet sämtlicher in diesem Beitrag nicht thematisierter Aspekte von Machtungleichgewicht führt schon alleine der grundsätzlich lösungsorientierte Denkansatz des Mediators zu der Überlegung, welche Konsequenzen nun die obigen Feststellungen für die tägliche Arbeit zum Wohle des Konsens haben.

Einerseits freilich bedingt schon alleine der Grundsatz der Allparteilichkeit die Standpunkte …..

Vollständiger Text in  „Mediation ist Do it Yourself“

Ziel der Mediation

Ziel der Mediation ist es (so das Ziel nicht eine völlige Trennung der Lebensbereiche ist) einen nachhaltigen Konsens zu schaffen, welcher auch in der Zukunft ein verbessertes Miteinander aller Beteiligten ermöglicht. Daher ist es unumgänglich ein Gesprächsklima zu schaffen, in welchem sich alle MediandInnen gleichermaßen ausdrücken und ihre Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen artikulieren können. Sollte ein Machtungleichgewicht im Rahmen der Mediation nicht ausgeglichen werden können, so kann dies mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Sollbruchstelle der Vereinbarung werden. Nur, wer sich auch emotional voll hinter das erzielte Ergebnis der Mediation stellt, fühlt sich auch langfristig daran gebunden und ebnet sich so den Weg in eine konsensorientierte Zukunft.

 

[1] Vertrag der eigenen Art

[2] Der Fall wurde aus Gründen der Diskretion und Verschwiegenheit etwas entfremdet

 

Der vollständige Text ist im Buch „Mediation ist Do it yourself“ erschienen

Dank des Mediators an die Mediation

Wir sind für andere da

Wir sind als Mediatoren für andere da. Für unsere Medianden, für jene, die sich an uns wenden, um ihre persönlichen Konflikte zu lösen.
Hierfür braucht es eine Persönlichkeit, die auch in sich gefestigt ist, um eine gewisse Ruhe ausstrahlen zu können. Doch gibt es nicht nur die Wirkung der Persönlichkeit des Mediators auf die Medianden, sondern vielmehr auch umgekehrt. Die Arbeit mit den Medianden, die Mediation an sich hat auch Einfluss auf die Persönlichkeit des Mediators bzw. der Mediatorin.

Was können als wir durch unsere Arbeit für unser privates Leben lernen?

Nein, ich kann nicht für andere sprechen, nur von mir bzw. über mich.

Persönliches

Erst ein wenig zu meiner persönlichen Herangehensweise an die Mediation. Ich lache gerne, im privaten aber auch in der Mediation. Warum sollte ich Menschen die aufgrund einer konfliktbeladenen Situation den Weg zu mir finden, auch noch mit trauriger Miene entgegen treten?
Die Medianden wissen um Ihren Leidensdruck auch ohne, dass ich ihn permanent betone. Nicht ich muss sie darauf hinweisen, sondern das wechselseite Verständnis der Parteien für die Situation der anderen Seite wecken. Daher sehe ich es als meine persönliche Aufgabe, auf den positiven Ausgang zu schielen, diesen bereits am Anfang der Mediation in Aussicht zu stellen.
Ja, ich bin hier optimistisch eingestellt und nein.. nicht immer habe ich damit recht. Doch persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieser Optimismus auf die Mediandinnen und Medianden überspringt und so auch zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird.

Was aber lerne ich aus der Mediation?

Dass es keine Widersprüche, sondern nur Missverständnisse gibt, dass unüberbrückbare Schluchten dann enden, wenn man gemeinsam parallel zu deren Ausgangspunkt wandert. Hier geht es dann nicht immer nur um die Lösung des bekannten Konflikts, sondern auch um alle Erkenntnisse und Erlebnisse, die am Weg liegen. So erlebe ich es oftmals, dass ihm Rahmen einer Nachbarschaftsmediation die zerstrittenen Nachbarn erstmals auf Gemeinsamkeiten stoßen, noch lang bevor der zugrundeliegende Konflikt geklärt, das Ende der Schlucht erreicht ist.
Ich habe gelernt, dass selbst meine Sichtweise nicht objektiv sein muss. Bei aller Erfahrung und allem Wissen um meinen eigenen Standpunkt bringt es in der Regel viel, auch die Meinung meines Gegenübers anzuhören und gelten zu lassen. Nicht nur aus taktischen Gründen, sondern um zu lernen, um meinen eigenen Horizont auch zu erweitern.
Selbst unter der Annahme, die Wahrheit in jeglicher Facette mein Eigen nennen zu können wäre es bereichernd, die Sichtweise eines anderen zu erfahren. Wenn ich sie auch nicht teile, so ist sie doch unzweifelhaft legitim und daher interessant.
Nein, freilich nehme ich nicht an, die Wahrheit zu kennen, dieses Privileg sei anderen gelassen, die rein sachbezogen und ohne Emotionen argumentieren wollen, die um den „Punkt“ wissen. Ich bin dazu zu subjektiv und stehe dazu.
Und will dazu lernen, ich interessiere mich für die Menschen und ihre Regungen, ich denke, diese zu lesen habe ich zwar nicht durch die Mediation gelernt, aber im Rahmen meiner Tätigkeit geübt. Die Fähigkeit, im Gespräch die Intonierung, Gestik, Mimik zu deuten wird in der Mediation permanent geschult. Hier bin ich meinen Medianden immens dankbar.

Ich durfte lernen

Ich durfte lernen, meine Standpunkte zu hinterfragen, schließlich fordere ich es auch von den Medianden ein, durfte erfahren, wie im Rahmen der bedürfnisorientierten „gewaltfreien Kommunikation“ der Blick auf die eigenen inneren Bedürfnisse das Gespräch dann in ehrliche, offene und empathische Bahnen lenkt.

Danke

Und dafür danke ich der Mediation, danke ich den Mediandinnen und Medianden, all meinen Kolleginnen und Kollegen aber insbesondere jener Kollegin, die mir vor nun schon über 20 Jahren zufällig in einem Gespräch in der Mediation erstmalig erzählt hat.

Danke Euch!

FAQ´s der Mediation

FAQ´s zur Mediation

Was Sie schon immer wissen wollten….

Warum gerade Mediation?
Weil Mediation am Gegensatz zu anderen Konfliktbeilegungsmethoden auf die Selbstbestimmtheit der Parteien setzt und die Entscheidungsfindung nicht an außenstehende delegiert. So haben es die Parteien selber in der Hand, eine nachhaltige Lösung zu vereinbaren. Schon alleine dadurch, dass die Lösung von den Parteien selber erarbeitet wird, hat sie eine andere moralische Bindungswirkung, als eine von außen aufoktroyierte Entscheidung.

Aber ich habe doch Recht
Ja, Sie haben und behalten Recht. Nur bekommen Sie über Mediation auch noch einen Einblick in die Standpunkte Ihres Gegenübers und erarbeiten gemeinsam eine Lösung, die Ihnen beiden gerecht wird.

Was kostet das?
Mediatoren sind selbständige Unternehmer. Hier richtet sich der Stundensatz nach Vereinbarung mit dem Mediator.

Grundsätzliches: Sollte eine Förderung des Familienministeriums in Anspruch genommen werden, so müssen die MediandInnen einen Nachweis über für Einkommen durch Vorlage von Lohnbestätigungen, Gehaltszetteln u.ä. erbringen, wie auch über die Anzahl der unterhaltspflichtigen Kinder [i]. Bei Inanspruchnahme einer Förderung gilt der Stundensatz von €220.-

Woran erkenne ich einen guten Mediator?
Gut/Schlecht sind nicht die Kategorien in der Mediation. Die Chemie zwischen den Medianden und dem/r MediatorIn muss passen. Freilich ist es auch wichtig, dass eine Vereinbarung auch gewissen Erfordernissen entspricht. Daher spielt die Erfahrung des/r Mediator´s, -in sicher eine große Rolle. Beispielsweise gibt es im Rahmen einer Scheidungsvereinbarung unumgängliche Fixpunkte, die nicht der freien Disposition der Parteien unterliegen.

Bin ich nicht beim Anwalt besser aufgehoben?
Mediation ist kein Allheilmittel[ii], es wird sicherlich Fälle geben, in denen das Machtungleichgewicht dermaßen groß ist, dass man keine einvernehmliche Lösung erarbeiten kann. Sollte dann eine Rechtschutzversicherung die Kosten übernehmen, ist der Weg zu Anwalt sicherlich eine Überlegung wert. Zu bedenken wäre allerdings aus Sicht der Mediation, dass der Weg zum Anwalt eine selbstbestimmte und konsensorientierte Lösung verkompliziert, während die Kontaktaufnahme mit dem Mediator den späteren Kontakt zum Anwalt immer noch offen läßt.

Wie lange dauert eine Mediation?
Hier eine abschließende, allgemeine Antwort zu geben wäre unseriös. In einer Vielzahl der (Scheidungs-)Fälle kommt man zwar mit 3-5 Sitzungen aus, wobei bei Nachbarschaftsmediationen erfahrungsgemäß auch oft 1-2 Sitzungen reichen, während Arbeitsplatzkonflikte manchmal über 10 Stunden benötigen.

Ist das Ergebnis rechts-verbindlich?
Dies kommt darauf an, wie die Medianden mit dem Ergebnis der Mediation umgehen. Grundsätzlich bildet die Vereinbarung zwischen den Medianden einen Vertrag, welcher einzuhalten ist, wenn dies bei Vertragsabschluss der bindende Wille beider Parteien ist. Bei Scheidungsmediationen wird das Ergebnis jedenfalls im Rahmen des Scheidungsbeschlusses rechtskräftig. Andere Vereinbarungen kann man vor Gericht im Rahmen eines  prätorischen Vergleiches rechtskräftig werden lassen.

Was ist mit Informationen, die im Rahmen der Mediation ans Licht kommen?
Grundsätzlich gilt im Rahmen der Mediation das Prinzip der Vertraulichkeit, eingetragene MediatorInnen unterliegen auch der gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht.

In welchen Gebieten hilft Mediation?
Grundsätzlich in allen Konflikten, in denen die beteiligten Parteien eine selbstbestimmte Lösung suchen wollen. Die klassischen Bereiche sind freilich:
Familie (hier: Scheidung, Obsorge, Ehevertrag, Unterhalt)
Nachbarschaftskonflikte
Erbschaft/Testament
Arbeitsplatz (Mobbing, Unternehmensübergabe, -neuausrichtung)

Kann ich auch alleine kommen?
Die erste Kontaktaufnahme kann auch alleine erfolgen, wobei dann auch der anderen Konfliktpartei die Möglichkeit zu einem Einzelgespräch eingeräumt werden sollte. Grundsätzlich findet Mediation aber immer in Gegenwart aller handelnden Personen statt. In Ausnahmefällen kann auch das Modell der Pendelmediation[iii] herangezogen werden.

Und dann noch der Klassiker:

Meditation oder Mediation?
warum ODER? Den Medianden empfehle ich Meditation vor der Mediation, mir selber.. oft danach ?

 

[i] https://www.bmfj.gv.at/familie/trennung-scheidung/mediation.html

[ii] https://mediationwanderer.wordpress.com/mediation-kein-allheilmittel/

[iii] http://www.wiki-to-yes.org/wiki/Pendelmediation

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zu den Folgen der nach wie vor verpflichtenden Hauptmeldung bei Doppelresidenz

Ich habe mir erlaubt, den folgenden Aufsatz in meinem Blog der Darstellung der finanziellen Folgen der Hauptmeldung bei Doppelresidenz zu widmen, welche nach wie vor aus formellen Gründen unabdingbar ist.

Der Text ist dabei keineswegs als Kritik zu verstehen, sondern soll vielmehr eine Auflistung für allfällige weiterführende Schritte sein.

Die Folgen der verpflichtenden Hauptmeldung bei Doppelresidenz

Wie betrifft die DSGVO meine MediandInnen und mich?

Die DSGVO und Mediation-Wanderer

Ich könnte nicht sagen, dass ich begeistert bin, mich mit Impressumsvorschriften herum zu schlagen, dazu arbeite ich zu gerne inhaltlich, dazu schreibe und berate ich zu gerne. Und doch halten die DSGVO und sogar die verwässerte innerstaatliche Umsetzung dazu an.
Nein, ich habe ohnehin keinen Newsletter, ich schreibe meinen Blog und habe diesen ja auf meinen Seiten www.mediation-wanderer.at , www.mediation-wolfsberg.at und www.erbschaftsmediation.at verlinkt.
Hier muss ich niemandes Daten abfragen, sondern stelle es den Menschen frei, sich die entsprechenden Infos zu holen. Ich habe erfahren, dass wer gibt auch bekommt.

Es geht um Sie

Ja, WordPress, die Software mit der ich meine Homepages erstellt habe, hat ein Statistikprogramm im Hintergrund laufen, doch hier nutze ich „Statify“ welches als schonendstes Tool beschrieben wird, nachdem keinerlei Cookies oder Drittanbieter genutzt werden . Es ist zwar nicht so, dass mich die Daten meiner Klienten, all jener die meine Seiten Aufrufen, nicht interessieren würden, doch geht es ja nicht um mich und meine Interessen. Es geht um SIE, es geht um Ihre Bedürfnisse und Ihre Anliegen.

DatensparsamkeitWie betrifft die DSGVO meine MediandInnen und mich?

Eine kleine „negative“ Auswirkung hat der „Grundsatz der Datensparsamkeit“ freilich schon auf für Sie, sehr geehrte MediandInnen und KlientInnen: Ich speichere Ihren Namen nicht mehr, oder nur in Ausnahmefällen in meinem Handy, weswegen ich nicht sofort erkenne, wer mich anruft. Doch möchte ich einerseits freilich dem Gesetz bzw. der Grundverordnung Genüge tun, andererseits auch sicher gehen, dass Ihre Daten, die Daten meiner MediandInnen keinesfalls in fremde Hände gelangen, sollte mir mein Smartphone einmal abhandenkommen. Aber, mehr als dass Sie sich daher noch einmal namentlich melden müssen und mich vielleicht in kurzen Worten an die Themenstellung erinnern (falls wir uns schon jahrelang nicht gesehen haben) kann daher auch nicht geschehen.

Hürden als Training

Ja die DSGVO ist mühsam und Nein, ich verlasse mich nicht auf ihre innerstaatliche Umsetzung, da ich davon ausgehe, dass die minimalistischen Ansätze des aktuellen Datenschutzrechts nicht halten werden. Ich sehe es aber als Service an meinen MediandInnen und KlientInnen und als Denksportaufgabe für mich selber. Wenn ich schon manchmal in Mediationen und Beratungen meine, Hürden wären Trainingsgeräte, dann trainiere ich selber auch ein wenig und verspreche Ihnen, mit Ihren Daten höchst vorsichtig und sparsam umzugehen.