Der Grazer Privatradiosender Radio Helsinki war so nett, mich zur heurigen Weihnachtssendung einzuladen. Zu hören gibt es einige Weihnachtstexte, Gedichte und Gedanken zum Sinn der Weihnacht.
Im Empfangsgebiet Graz ist Radio Helsinki auf der Frequenz 92.6 Mhz zu hören, online wird die Sendung am 24.12.20 auch um 13-14 Uhr ausgestrahlt und ist auch zum Nachhören:
Die Lavanttaler Wochenzeitung „Unterkärntner Nachrichten“ war so nett, mich zu unserer Plattform wir4euch zu interviewen. Daraus wurde in längerer Artikel, der in der aktuellen Ausgabe der UN zu finden ist:
Als Initiator der MASK MännerAnlaufstelle bei SchwangerschaftsKonflikten habe ich mich in den vergangenen Jahren oftmals gewundert, dass es zwar massenhaft Literatur zum Thema „Juhu ich werde Papa“ oder auch „Wie werde ich ein guter Vater“ gibt, aber keine Bücher als Begleiter in einer Situation bereitstehen, in der der Mann von der Schwangerschaft der Frau überrascht und möglicherweise nicht freudig bewegt ist. Also nicht wenn der Mann sich denkt „Hilfe ich werde Vater !!!“
Im Zusammenarbeit mit Freunden und Kollegen ist nun ein Buch entstanden, welches aus vielerlei Sicht die Emotionen des Mannes beleuchtet.
Lebensnahe Fallbeispiele aus Sicht des Mannes, wie auch der Frau, juristische Infos, die Gründungsgeschichte der MASK, Erfahrungen aus der Burschen und Männerberatung, der Schwangerschaftskonfliktberatung aber auch die Sichtweise einer Psychotherapeutin auf die Folgen des Schwangerschaftskonflikts auf die beteiligten Personen.
Möge dieses im Verlag MyMorawa erschienene Buch vielen Menschen Unterstützung bieten, wenn sie in einer vergleichbaren Lage sind.
Autoren:
Mag. Hubert Steger, Mag. Emma Ott, Michaela Kober, Martina Anezeder, Dieter Breitwieser-Ebster
Ich habe bereits im Dez. 2017 in meinem Blog eine kurze Abhandlung zu den Unterschieden zwischen Ehe und eingetragener Partnerschaft verfasst und diesen auch im WEKA Handbuch Außerstreitrecht veröffentlicht.
Mit Zustimmung des WEKA Verlages darf ich ihn hier auch verlinken
Mediation bietet schließlich weit mehr Möglichkeiten, als das scheinbar so bekannte Setting des Gerichtsaales. Während es im juristischen Diskurs um Rechtsansprüche und Kostennoten geht, so stehen bei der Mediation die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen, die Emotionen im Vordergrund. Mit anderen Worten, hier geht es um den Menschen, nicht um die Paragraphen.
Profunde Kenntnis der rechtlichen Materie und ein gutes Netzwerk an Anwälten und Notaren ermöglicht darüber hinaus auch, die zu treffende und die getroffene Vereinbarung in weiterer Folge juristisch durchsetzbar zu machen.
Ich freue mich, dass ich auch kommendes Jahr eine Lesung aus meinen Büchern „An die Arbeit“ und „Humanismus ist nicht heilbar“ halten darf und bedanke mich bei Gunnar Grässl und der Bücherecke Bellearti
Ja, es sind die Medianden, die als Fachleute für ihr Thema die Verantwortung für die Lösung haben, doch wir als Mediatoren haben diese Verantwortung zumindest genau so. Schließlich kommen unsere KlientInnen zu uns, um durch unsere Expertise einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden. Wir dürfen sie dann unterstützen, dürfen nachfragen und wiederholen, dürfen schlicht und einfach mediieren.
Somit tragen wir als MediatorInnen, ja noch mehr alle mediativen Menschen eine hohe Verantwortung. Dahingehend, dass wir in einer Zeit, in der tatsächliche und fiktive Konflikte unseren Alltag wie auch die Medien beherrschen für unser persönliches Umfeld eine wichtige Rolle zu spielen haben. Ja, ich verdiene durch meine Tätigkeit als Mediator mein Geld. So wie ein Arzt auch, ein Richter oder ein…. oder Sie geschätzter Leser selber auch.
Und ich liebe und lebe es, Mediator zu sein.
In einer Welt des Dissenses, einer Welt des „Ich“ möchte ich auch das „Wir“ verständlich machen. Das ist Allparteilichkeit.
Das ist Verantwortung und das ist Mediation nach meinem Verständnis.
Eine mediative Haltung zeichnet sich durch ein hohes Maß an Respekt
gegenüber den Medianden, allgemein den Mitmenschen und der Umgebung gegenüber aus. Nicht „ICH“ stehe im Handeln als Mediator im Mittelpunkt, sondern das gesamte Miteinander.
Mein eigener Einfluss auf das Gesamtbild beschränkt sich dabei auf die Unterstützung der anderen, um gemeinsam zu einem haltbaren und für alle (und so auch für den Mediator) positiven Ergebnis zu kommen. Diese (Lebens-) Haltung braucht zweifellos ein hohes Maß an Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitmenschen und der Medianden, selbst wenn dieses oftmals aufgrund der Heftigkeit der diversen Konflikte nicht sofort begründet scheint.
Begriffe wie „Wertschätzung“, „Respekt“, „Optimismus“ und „Humanismus“ sind zentral für das Weltbild in der Mediation. Es geht hier nicht um weltanschauliche, moralische oder religiöse Zielsetzungen, die oftmals scheuklappenähnliche Funktion bekommen können, sondern vielmehr um das Verständnis der Medianden als Fachleute ihrer eigenen Situation und ihrer eigenen Lösung.
Wertschätzung
Die Wertschätzung der Medianden bezieht sich auf deren Expertise im eigenen Leben, im eigenen Konflikt. Selbst wenn die Mediatorin unter Umständen bei einigen Aspekten der Erzählung widersprechen wollte, so können, sollten und müssen die Medianden doch aufgrund ihrer höchstpersönlichen Geschichte als Experten für ihren Lebensweg gesehen werden und als solche höchstmögliche Wertschätzung erfahren.
Auch die Tatsache, dass seitens der Medianden erkannt wurde, dass sie zur Überwindung der Trennung ihrer Standpunkte die Unterstützung der Mediation in Anspruch nehmen wollen, verdient uneingeschränkte Wertschätzung seitens der Mediatoren und Mediatorinnen.
Respekt
Den Blick nicht primär auf sich selber, sondern auch auf seine Umgebung zu richten, ist eine wichtige Voraussetzung, um in einer Tätigkeit wie der Mediation längerfristig tätig zu sein. Respekt, also die Rücksicht auf andere Beteiligte meines Umfeldes bedeutet, dass ich die Auswirkungen meines Handelns auf all jene Stakeholder meiner Umgebung mit ins Kalkül ziehe.
Freilich bleibt es der Definition des Begriffes „Umfeld“ überlassen, was ich hier mitdenke. Ist es der jeweilige Gesprächspartner, sind es die beiden Konfliktparteien, bedenke ich auch das gesamte systemische Umfeld? Der Gedanke, den anderen so zu behandeln, wie man selber behandelt werden möchte ist nicht wirklich neu, doch gilt er immer noch und bietet Orientierung.
Weswegen ich mich für mein Gegenüber, für meine Mitmenschen, meine Umgebung und Umwelt interessiere, ist im Endeffekt sekundär. Wichtig ist am Ende, dass sich der mediatorische Mensch nicht im Zentrum seiner Welt, sondern als (gerne auch wichtiger) Teil derselben erkennt.
Vertrauen in die Fähigkeiten der Medianden
Vertrauen in die Fähigkeiten der Medianden in der Lösungsfindung ist eine Grundvoraussetzung einer mediativen Haltung, wäre doch die Alternative dazu die Tätigkeit der AnwältInnen, BeraterInnen und Coaches, um nur wenige zu nennen.
Die Grundhaltung, die Lösung nicht für die Mediandinnen zu formulieren, sondern sie nur aus ihnen herauszuholen, setzt voraus, dass wir in die Lösungskompetenz unserer Auftraggeber, der Medianden vertrauen. Nur, weil sie es oftmals nicht wissen, nur weil wir es oftmals nicht auf den ersten Blick erkennen können, bedeutet dieses nicht, dass sie diese Fähigkeit nicht haben. Gleich einem Bildhauer, der eine Skulptur nur aus dem Baumstamm, dem Steinblock herausholt arbeiten Mediatorinnen nur heraus, was in den Medianden vorhanden ist.
Optimismus
Ebenso ist auch Optimismus ein wesentlicher Aspekt einer mediatorischen Haltung. Der Optimist denkt in der Regel in Lösungen und Möglichkeiten, erkennt weniger die Schluchten, sondern eher die zu bauenden Brücken. Gerade in einer Tätigkeit, in der man mit Konflikten und Problemen der Mediandinnen konfrontiert ist, ist eine positive und optimistische Ausstrahlung auch ein wichtiger Start in die Beziehung zwischen Mediator und Medianden.
Nicht nur ein Job
Mediation ist nicht nur ein Job, nicht nur ein Tool. Mediation ist auch eine Lebenshaltung. Zumindest für mich persönlich. Ich sehe es, wie schon des Öfteren beschrieben, als Ehre an, den Menschen, die sich an mich wenden, mit Fragen (weniger mit Antworten) zur Seite stehen zu dürfen. Die Antworten haben die Leute schon selber, davon gehe ich aus. Sie brauchen nur die richtigen Fragen.
Ja, ich bin Optimist, ich glaube immer noch an die Möglichkeit der Brücke, selbst wenn ich im kalten Wasser der Schlucht stehe. Ich glaube an die Sonne hinter dem Nebel und an die saubere Luft nach dem Sommergewitter. Weil es schlicht und einfach sonst keine Alternativen gibt.
Selbst wenn die Lage aussichtslos wäre, gibt es doch keinen anderen Weg, als den nächsten Schritt zu setzen. Nicht wegen des Zieles, sondern alleine des Weges willen.
Ich bin Mediator
Ich bin Mediator und meine Haltung ist von naiven Aspekten geprägt. Daher weigere ich mich schlicht, einzustimmen in den Chor der Verunmöglicher. Der Konsens, die Gemeinsamkeit, der Frieden sind möglich. Arbeiten wir daran und schaffen wir unser Ziel.
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